Mit einem gemeinsamen Brief haben sich sechs Schulamtsleiter im Ruhestand an die Ministerpräsidentin gewandt. In dem Schreiben geben sie ihrer Sorge Ausdruck, dass die drastische Standort- und Personalreduzierung dialogische Schulaufsicht, wie sie in Thüringen in den zurückliegenden Jahren praktiziert wurde, nicht mehr möglich sein wird. Besondere Sorge bereitet ihnen auch, dass die vorgesehene neue Struktur kaum noch Anreize für berufserfahrene Lehrer bietet, in den Schulaufsichtsdienst zu wechseln. Intensive Beratungsgespräche, wie sie für die Schulentwicklung unverzichtbar sind, sind nach Auffassung der praxiserfahrenen Schulamtsleiter a. D. mit dem knapp bemessenen pädagogischen Personal künftig kaum noch möglich. Die Briefschreiber erwarten von der Ministerpräsidentin, dass die Landesregierung die Reformpläne nochmals überdenkt und dafür sorgt, dass auch künftig eine ausreichende Personalausstattung gewährleistet ist, die pädagogischem Führungspersonal auch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten lässt.