Auch in diesem Jahr trafen sich die Vertreter der Landesverbände der Schulräte zum jährlichen Workshop ihres Dachverbandes, der Konferenz der Schulaufsicht in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (KSD) im Thüringischen Bad Tabarz. Vom 9. bis zum 11. Mai 2019 berieten Schulaufsichtsbeamtinnen und -beamte aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern zum Thema "Die Rolle der Schulaufsicht bei der Unterrichtsentwicklung und der Nutzung des Bildungsmonitoring". Für den VSLT brachte sich der stellvetretende Landesvorsitzende, Herr Ingo Nebe, in die Diskussion ein.
Bundesweit ist die Tendenz erkennbar, das Aufgabenspektrum der Schulaufsicht auf die Organisation der Unterrichtsversorgung in den Schulen sowie Kontrollen zu beschränken. Wie in den letzten beiden Jahren während der Tabarzer Workshops herausgearbeitet, halten die KSD und die darunter organisierten Landesverbände die Beratung und Unterstützung der Schulen bei der Qualitätssicherung und -entwicklung durch die Schulaufsicht für äußerst wichtig. Aus diesem Grunde beschäftigten sich die Teilnehmer an der Veranstaltung in drei aufgabenverschiedenen Arbeitsgruppen mit folgenden Themen:
- Unterichtsentwicklung und Lehrermangel - Wie passt das zusammen?
- Welchen Nutzen haben Schulstatistiken für die Unterrichtsentwicklung?
- Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Schulaufsicht und Schulleitung im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung gelingen?
Gerade unter den Bedingungen des gegenwärtig sich verschlechternden Verhältnisses zwischen dem steigenden Einstellungsbedarf an Schulen und dem sinkenden Angebot an qualifizierten Bewerbern und dem daraus folgenden Bemühen in den einzelnen Bundesländern, Unterricht auch durch Nichtlehrer abzusichern, muss in einem anderen und größeren Maße als bisher Qualität von Unterricht in den Blick genommen werden. Den in Schulaufsicht Tätigen kommt nach Überzeugung der Verbandsmitglieder eine entscheidende Rolle bei der Unterrichtsentwicklung in den Schulen zu. Schulaufsicht führt, unterstützt und berät.
Bildungsmonitoring muss Daten liefern auf deren Grundlage Unterrichtsentwicklung seine Wirkung vor Ort in den Schulklassen entfalten kann. Missbräuchliche Rankings zur Disziplinierung durch Daten müssen vermieden werden. Schulaufsicht kann ihre Potenziale nicht entfalten wenn deren Aufgaben auf Kontrolle und Personalversorgung reduziert werden und erforderliche Ressourcen fehlen.
Die Teilnehmer am Workshop beschäftigten sich sehr intensiv damit, den Delegierten der Landesverbände für die vom 26. bis 28. September 2019 in Schwerin stattfindende Delegiertenkonferenz der KSD Arbeitsbeiträge zu erarbeiten. Dies geschah in der Diskussion in den drei Workshopgruppen im Anschluss an das Impulsreferat von Herrn Dr. Sebastian Weirich, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen.
Unterstützt wurden die am Workshop teilnehmenden Delegierten der Landesverbände durch drei Schulleiter sowie einen Vertreter des Bundeselternrates und der GEW Hessen, die der Einladung der KSD gefolgt waren. Deren Erwartungen an Schulaufsicht fanden Einzug in die Diskussionen in den Arbeitsgruppen.