Am 21. Januar 2019 konnten die Mitglieder des Vorstandes des VSLT e. V. Ingo Nebe, Michael Kaufmann, Susanne Fink und Ralph Leipold mit Herrn Minister Holter ins Gespräch kommen. Auf der Seite des TMBJS nahmen am Gespräch Michael Knöpper, Susanne Rusche und Heike Wenk teil.
Gewürdigt wurde, dass seit dem letzten Gespräch im Dezember 2017 im Zuge des Werkstattprozesses eine Vielzahl von Veränderungen eingeleitet wurde, die die Handlungsfähigkeit und den Handlungsspielraum der Mitarbeiter der Staatlichen Schulämter mit dem Ziel der aktuell enorm anwachsenden Probleme deutlich verbessert haben. Anzuführen sind hier politische Entscheidungen wie die Aufhebung des Einstellungskorridors für Lehrer und die Verbesserung der Besoldung von Lehrern aber auch die Entwicklung und Weiterentwicklung von Handlungsinstrumenten wie die Ausweitung der Bestimmungen der Einstellungsrichtlinie, die Schaffung der Voraussetzungen für eine nachhaltige Beschäftigung von Seiteneinsteigern und Flexibilisierungen im Einstellungsverfahren.
Hervorhebenswert ist die Feststellung des VSLT, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Ministerium und Schulämtern, im Vergleich zu früheren Zeiten, deutlich verbessert hat, Probleme mittlerweile gemeinsam gelöst werden. Die Expertise der Schulaufsichtsbehörden ist bei Entscheidungen wieder gefragt. Der damit gewachsenen Verantwortung stellen sich die Mitglieder des VSLT.
Herr Minister Holter sprach den Mitarbeitern der Staatlichen Schulämter seine Hochachtung für deren Einsatz und die unermüdliche Arbeit unter schwierigen Bedingungen aus.
Diskutiert wurde, dass der VSLT die Besoldung des Schulrates einheitlich nach A 14, wie in der Neufassung des Thüringer Besoldungsgesetzes realisiert, und die Gewährung einer Zulage für Referatsleiter als einen wichtigen "Schritt in die richtige Richtung" sieht. Problematisch ist aber auch, dass dieser Stand der Besoldung des Thüringer Schulaufsichtspersonals bundesweit nach wie vor den unteren Rand markiert und dass somit schwerlich geeigneter Nachwuchs, Lehrer mit Führungserfahrung, gefunden werden kann. Außerdem fordert der VSLT, Tarifbeschäftigte in der Schulaufsicht nicht schlechter zu stellen als Schulaufsichtsbeamte.
Die Schaffung von insgesamt 30 zusätzlichen Stellen an allen Staatlichen Schulämtern in Thüringen führt dazu, dass die mit der Schulämterreform 2012 nicht weniger gewordenenen Aufgaben in der Fach- und Dienstaufsicht besser erfüllt werden können. Nun kommt es darauf an, diese Stellen auch zügig zu besetzen.
Positiv stellt sich aus Sicht des VSLT dar, dass Koordinatoren an den Staatlichen Schulämtern längerfristig abgeordnet und damit gebunden werden sollen. Der VSLT fordert in diesem Zusammenhang ein, dass klar definiert wird, welche Aufgaben durch derartige Koordinatoren zu erfüllen sind und welche Ressourcen dafür zugewiesen werden. Es ist wichtig, dass dabei histoisch gewachsene Unterschiede bei der Bezeichnung der Verantwortlichkeiten vereinheitlicht werden. Dabei fordert der VSLT die Mitwirkung der Staatlichen Schulämter ein.
Das Gespräch mit Herrn Minister Holter war aus Sicht des VSLT eine gute Gelegenheit, Erreichtes zu würdigen aber andererseits auch auf ungelöste Probleme hinzuweisen.